Augustsommerliche Spritztour





Augustsommernachmittag, strahlend blauer Himmel, die Sonne scheint hell und strahlend - eine Wohltat nach all den trüben Tagen des diesjährigen, sogenannten Sommers.

Zu zweit auf den Chopper, das weiche, schwarze Leder der Sitzbank - sonnenwarm - , glänzendes Chrom funkelt in der Sonne, der Hintermann kuschelt sich an, gemeinsam genießen.

Durch die flache, grüngelbbunt karierte Wetterau, mit Wiesen, Äckern und Feldern. Sommerduftige Leichtigkeit, fast schwerelos über Land gleiten. Teils steht streichelweiches Getreide noch hoch, die Halme biegen sich schwer unter der Last der Ähren. Andernorts müssen die schwerprallkörnigen Ähren sich vom gewohnten Feld trennen, Mähdrescher wirbeln feinen Getreidestaub auf, weichkitzelnd streift ein Hauch von Sommer die Nase.

Entgegenkommend grüßen andere Mopedfahrer, auch sie haben sich den blauhimmeligen Sonnentag zum Freund gemacht.

Dann ein langes Waldstück. Im Kontrast zur sonnenstrahlenden Helligkeit der Ebene fast finster anmutend. Hohe Bäume, dunkelgrün, werfen tiefdunkelgraue Schatten auf rauhen Asphalt. Im Tigermuster der baumseitigen Schattenspiele funkeln sonnige Reflexe, Licht und Schatten flirren in sanften Tanz.

Hinter Butzbach in Richtung Waldsolms, in eine hügeliger werdende Gegend. Beim Forsthaus Oldtimertreff, wunderschöne alte Motorradladies, schwarzchromig, liebevolle Hände lassen sie in Würde alt werden. Eine Horex mit Beiwagen, rotschwarzraketig. Auf dem Trittbrett eines veteranigen Cabriolets ein hölzerner Werkzeugkasten mit alten ADAC-Zeichen. Silberglänzend reckt sich von der stolzen Nase des alten Chevy eine Gallionsfigur der Sonne entgegen.

Weiter Richtung Weilburg, im weichen, saftgrünen Gras des Tales schlängelt sich verspielt ein Bächlein, kugelige Bäume folgen treu seinem Lauf, weidige Zweige neigen sich verträumt dem Wasser zu.

In Wetzlar der Blick von der Brücke übers Wehr auf die Altstadt, schwere buntsandsteinige Pracht blickt auf die breite Lahn, die von hohen Bäumen gesäumt ihren gemächlich flachen Lauf verläßt und sich weißgischtend in schaumigen Kaskaden das Wehr hinunterstürzt, um dort nach ein paar wilden Kapriolen, über Steine springend, dann leichter tänzelnd, allmählich sich beruhigend, wieder in majestätischer Grazie raumgreifend in ihrem breiten Bett sich von den überstandenen Strapazen zu erholen.

Über den Highway nachhause brausen. Die genießende, schauende, schnuppernde Gemächlichkeit des Überlandgleitens gegen das berauschende Gefühl der Geschwindigkeit tauschend, die nunmehr hinter ihm Sitzende dockt sich vertrauensvoll an.
Ein schöner Nachmittag mehr reiht sich in die perlmuttig schimmernde Kette gemeinsamer Erlebnisse.

Unsere Fotos der Butzbacher Oldtimertage